Haus am See

Nach dem Frühstück, um welches wir noch fast kämpfen mussten *, haben wir Helsinki heute morgen in nordöstliche Richtung verlassen.

* Bei der Ankunft hiess es, das Frühstück sei inkludiert, und auch gestern wurden wir nach Angabe der Zimmernummer freundlich in den Saal gelassen. Heute wurden wir “abgewiesen”, Frühstück sei nicht inbegriffen und wir müssten bezahlen. Eine kurze Intervention an der Hotelreception später war das “Problem” aber gelöst – natürlich war es inbegriffen…

Zugegebenermassen: Helsinki hat es uns beiden nicht wirklich angetan 😕 Und dies nicht wegen dem Wetter, wir hatten beide schlicht viel mehr erwartet. Kann, muss man aber wirklich nicht gesehen haben.

Wir nahmen unser via Europcar gemietetes Auto gleich neben dem Bahnhof in Empfang. Ein Nissan Note, handgerissen, mit infernalisch leisem Motörchen und geballten, gefühlten 85 PS 😁 Reicht aber natürlich völlig! Die bisher gut über 44’500 gelaufenem Kilometer sieht man ihm an. Alle Mängel sind aber eingezeichnet und die Angestellten da gaben sich grosse Mühe und waren sehr freundlich. Etwas, was wir bisher nicht generell über die Finnen sagen können. Sehr viele sprechen zwar gut Englisch, aber einige sind doch eher “kalt” und etwas trocken. Ob es am Klima liegt?

Gut die Hälfte der Etappe von doch 340 Kilometer konnten wir über eine Autobahn zurücklegen. Speedlimits entsprechen den unserigen. Kaum aus der Stadt, wird es sehr grün. Die Autobahn ist die meiste Zeit beidseitig dicht bewaldet. Erinnert an den Norden Kaliforniens, Kanada oder ansatzweise auch Autobahnen im Süd-Osten der USA (North- und South Carolina). Erstes Etappenziel: Mikkeli. Leider auch kein wahnsinnig hübsches Städtchen 😬 Da gefiel uns beiden Györ in Ungarn besser! Gar kein Charme, vielleicht mit Ausnahme der Kirche. Nach einem kurzen Pinkel- und Kaffeestop fuhren wir weiter gen Puumala.


Der Finne, der keine Sauna zuhause hat, hat sie eben auf Rädern dabei 😂

Puumala ist auch viiiiel kleiner wie erwartet 😳 Gemäss Tripadvor gibt es drei Restaurants 😂 Wir kauften einige Groceries und fuhren zum Endziel: Lintusalo, eine der zig Inseln hier, wo wir für die nächsten 5 Nächte in der Villa Hauki hausen – unser “Haus am See”. Zuvor mussten wir aber noch eine gratis Autokleinstfähre benutzen. Da passen max. 5 Autos drauf, die Überfahrt dauert etwa 4 Minuten. Anders sind die Inseln hier nicht zu erreichen. Warum hier, wie an den zig Dutzend Brücken und Seen-Verbindungsstrassen vorher, nicht auch eine Brücke oder Verbindungsstrasse steht, was wohl viel günstiger wäre, haben wir noch nicht in Erfahrung bringen können 😉

Wir checkten am Haupthaus ein und wurden zu unserem Haus begleitet – 1 km Schotterstrasse… Ich glaube dem “Arsch der Welt” waren wir nie näher 😂 (Ok gut, Tanja vielleicht doch 😜)

Das Haus ist echt toll, hat 5 Betten, eine Inhouse-Sauna sowie eine externe im Aussenhäuschen, wir haben einen eigenen Privat-Steg sowie ein Ruderboot und tollste Seesicht – alles nur für uns 😍 Unfassbar ruhig hier draussen, nur ein Nachbar etwas weiter unten – und da steht ein Subaru mit GR-Nummer davor 😁

Leider, und das ist etwas schade, gibt es hier ansonsten Nichts. Nada! Wir müssen morgen nochmals nach Puumala und mehr einkaufen. Eigentlich wollten wir im Urlaub nicht grossartig kochen, aber wir haben gar keine andere Wahl. Der Weg nach Puumala dauert locker 30 Minuten, und auch da ist tote Hose. Der halbe Weg dahin ist ungeteert und schaut nach einer Finnen-Rallye Etappe aus, was aber weder Tanja noch der Nissan wirklich gut finden 😜

Da wir nach der stundenlangen Fahrerei und dem ersten “Schock” darauf keine Lust mehr hatten, holperten wir zurück ins Haupthaus, wo einem für einen Kaffee stolz-freche € 5.50 abgeknöpft werden wollen. Wir hatten aber Hunger und teilten und ein eher günstiges Preiselbeertörtchen für € 2.50 und ein sehr kleines Elchfleisch-Sandwich (no Joke!)  für erneut eher freche € 6.90…

Erschöpft und noch immer etwas “shocked” feuerten wir die Aussensauna ein. Diese war bald darauf warm, und wir genossen zwei Saunagänge, mit zwischenzeitlichem Sprung ins wirklich sehr kühle Nass. Länger wie ein (1!!) Schwimmzug hielt es niemand von uns im Wasser aus… *brr*

Nach einer warmen Dusche gossen wir uns ein Glas Wein ein, nachdem sich der halbe Korken ein Bad im süffigen Cabernet gönnte – was für ein Tag! Wir packten uns dick ein und lasen etwas auf dem Steg, wobei sich die Abendsonne dann doch noch zeigte. Herrlich – leider nur einfach 8-10 Grad Celsius zu kalt 😢

Und so schaut es hier Nachts um 22:00 Uhr aus… 😳😁 Das Foto ist manuell abgedunkelt um den Kontrast der Sonne etwas schöner zu sehen – ist also einiges heller……

One Comment

  1. Daddy

    Gratuliere!!! Endlich mal keine amerikanischen Junk Food Läden, Cheesecake Factories oder Ähnliches. So ein Elchsandwich mundet doch viel mehr.

    Dazu noch ein prähistorisches Rezept – “Sanft gegarter Elch”

    Sucht einen mittelgrossen Elch in eurem Waldteil, häutet ihn und nehmt ihn aus, hebt die Nase zum Garnieren auf. Macht draussen ein grosses Lagerfeuer und bratet den Elch einige Stunden am Spiess oder so lange bis er braun ist. Sofort servieren. Reicht für einen kleinen Stamm und auch für den Bündner Nachbarn.

    En Guete oder Toivotan teille hyvää ruokahalua

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